Am Fuß des durch die Schlacht von 1634 berühmt gewordenen Albuchs liegt das protestantische Kirchdorf Hürnheim, für dessen Namen man bisher nur sehr unsichere Deutungen gefunden hat. Nach einer zeitlich unbestimmten Nachricht hat ein gewisser Wolf dem Kloster Ellwangen Hürnheimer Güter geschenkt; die erste sichere Nachricht findet sich in einer Urkunde des Hochstifts Augsburg, aus der hervorgeht, dass von einem Dekan Bruno durch Rudolf von Hürnheim im Jahre 1153 ein Auhausener Landgut der Kirche des heiligen Veit zu Hürnheim übergeben wurde. Das ohne Zweifel schon sehr alte Geschlecht der Edelherren von Hürnheim hatte auch durch seine reichen Besitzungen sehr viel Ansehen, dass es im Ries an Rang nur den Grafen von Oettingen nachstand.
Im Laufe des 13. Jahrhunderts teilte es sich allmählich in die drei Linien Hürnheim-Hochhaus (Wappen: drei Kesselhaken), Hürnheim-Rauhhaus (Wappen: eine Gans) und Hürnheim-Hochaltingen (Wappen: ein Hirschgehörn). Die Herren vom Rauhen Haus verlegten ihren Sitz bald auf das Härtsfeld nach Katzenstein, nach dem sie sich dann auch nannten, und die Herren von Hacheltingen (Hochaltingen) nannten die alte Stammburg, die in ihrem Besitz blieb, zur Unterscheidung vom benachbarten Hochhaus das Niederhaus. Die erste dieser Linien starb schon bald nach 1350 aus, die zweite um 1420, die dritte 1585. Zur dritten Linie gehörten Friedrich, 1268 in Neapel mit dem Hohenstaufen Konradin enthauptet, und Hans, der Fürsprecher Nördlingens im Schmalkaldischen Krieg.
Das Schloss Hochhaus wurde, nachdem die Grafen von Oettingen im Jahre 1597 die hürnheimischen Güter angekauft hatten, Sitz eines gräflichen Oberamtes und als solches 1719 von Grund auf neu erbaut, 1731 fiel es an die Linie Oettingen-Wallerstein, die ebenfalls ein über 30 Siedlungen gestelltes Oberamt in ihm einrichtete. Dieses wurde nach dem Brand von 1749, der das fünf Gaden (Stockwerke) hohe Schloss samt dem schönen Hauptturm und der Kapelle vernichtete, in den Nebengebäuden untergebracht, 1807 aber infolge der Mediatisierung aufgelöst. Nach einem neuen großen Brand gerieten auch die letzten Reste in Verfall, und nun ist das Ganze nur noch ein ausgedehntes, von Bäumen und Büschen durchwuchertes Trümmerfeld, von dem nur ein Turm und wenige Mauern über den Wald herausragen. Eine sehr malerische Ruine aber bildet noch heute das Stammschloss, das Niederhaus, das mit seinem Bergfried vor dem Hochwald einen steilen, kahlen Hügel krönt und auf zwei Seiten auch noch mit Wällen und Gräben umschlossen ist.
Die Pfarrei, die zum ersten Mal in jener Schenkung von 1153 genannt ist, kam unter das Patronat der Herren von Hochhaus und durch dieses 1346 als Schenkung an das Kloster Deggingen, dem sie 1398 vom Augsburger Bischof förmlich einverleibt wurde. Aber im Jahre 1555 wurde Hürnheim durch die protestantische Linie des Hauses Oettingen der Reformation zugeführt, wie auch das Kartäuserkirchlein, in dem der Hürnheimer Pfarrer von Zeit zu Zeit Gottesdienst zu halten hat. Mit der Pfarrei war auch eine vermutlich im 15. Jahrhundert gegründete Kaplanei verbunden. Die einst dem hl. Vitus geweihte Kirche stammt in ihrer Grundanlage wie auch im unteren Teil des Turmes aus dem frühen 15. Jahrhundert. Die in Hürnheim und seiner Nachbarschaft (Christgarten, Karlshof u. a.) wohnenden Katholiken sind teils nach Reimlingen, teils nach Bollstadt eingepfarrt. Zur Gemeinde Hürnheim gehört auch die Einöde Reismühle. Von den Rittern von Hürnheim rühmt Moll (1760), dass sie das Kloster Zimmern (1252?) und das Frauenklösterlein mit dem Spital zu Hochaltingen gestiftet und ein Gut zu Maihingen, die Hölzer Westerhau und Birkenbühl (1354) und noch andere Güter an das Nördlinger Hospital verkauft haben, sowie dass mehrere männliche und weibliche Mitglieder des Geschlechts hohe kirchliche Stellen
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siehe auch: Störungsauskunft